(why).sex.works
Here is some bad poetry written by a good hooker.
Now present your hand and I’ll sit on your face.
(Arabelle Raphael in “Hustling Verse”)
Eine Performance-Nacht in vier Situationen.
"Der Unterschied zwischen Oper und Porno ist nicht groß." (Adrineh Simonian)
Über Sexarbeit wird gerne und viel diskutiert, gefachsimpelt, gestritten, in Kunst und Kultur ist sie ein beliebtes Thema, doch Sexarbeiter*innen bekommen selten eine Bühne. Dabei ist Sexarbeit Arbeit und den Arbeitenden gehört die Deutungshoheit.
Über die Fragen, wie Bürokratie und Sexarbeit verknüpft sind, wie sich innere Erfahrungen von Sexarbeit mit Musik umsetzen lassen und wie Sexarbeiter*innen sich durch Musik empowern können, nähern sich Sänger*innen, Performer*innen und Künstler*innen der Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven.
Schließlich beginnt Sex, genauso wie Umdenken, zwischen den Ohren.
Wir zeigen drei verschiedene Performances in verschiedenen Räumen, sowie eine Ausstellung mit Soundcollage und Visuals in der Halle, die Anfangs- und Endpunkt der Performance ist.
Die Werke der Ausstellung im Rahmen des “1221” Projekts sind ausschließlich von Künstler:innen, die ebenfalls Sexarbeit ausüben, zeigen ihre Sicht auf die Welt und halten ihr den Spiegel vor.
Mitwirkende:
Tanzperformance von Dahlia Nyx mit Iris Marie Sojer, Mezzosopran und Javier Zapata Vera, Gitarre
Spoken words Performance von Lady Amber
Bürokratisch-romantische Liebeserklärung für Stimme und Klavier: Simon Stricker, Bariton, Michael Cook, Klavier
Soundcollage und Visuals: Gin Bali
Ausstellung why.sex.works: Antonia Wetzel, Luna, Ronnie, Bendix
Kurator:in: Ava Amira Weis
Dramaturgie Oper: Marc von Reth
Bendix
Meine Worte sind da, damit ich mit ihnen spiele, ihre Bedeutung aufnehme, beuge, breche und hinterlistig in andere Kontexte setze. Sie sind dafür da, mich aufzuregen und reinzulegen. Meine Texte liebe ich für ihre Holprigkeit, ihre Lügen und ihr Viel-zu-nahe-Kommen. Sie schmiegen sich an mich, gleiten von der Zunge oder stecken mir im Hals fest. Sie bieten Platz für Politik und Wut und Trauer und!
Während ich verfasse, sind sie schon längt wieder abgeglitten, weitergeredet, neue Themen besprochen.